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RE: Europrobleme?

#16 von WELLO , 14.05.2010 19:40

Was auffällt, dass sich die Realwirtschaft in einer recht robusten Verfassung befindet. Das gilt auch für diejenigen Banken, die sich nicht an windigen Spekulationen beteiligt haben.

Das Problem ist der Finanzsektor, weil da mit sogenannten Finanzprodukten gehandelt wird, die den Namen nicht verdienen - mit Wetten auf Leerverkäufe bei fallenden Kursen, bei denen man sich vorher eine Option auf die Nutzung von nicht vorhandenem Scheinkapital gesichert hat, wenn... oder so ähnlich. Es ist ein Jonglieren mit Hirngespinsten. Jeder indische Gaukler ist ein Amateur dagegen. Das Problem ist nur, dass zuletzt alles wieder auf eine Eintauschbarkeit in richtige Währungen hinausläuft.

Strenggenommen sollte man beide Sektoren weitgehend entkoppeln. Wenn die Finanzjongleure jonglieren wollen, sollen sie es tun, mit ihrem Avatar - Hirngespinstgeld. Die Realwirtschaft sollte sich aus dem Griff des Finanzsektors befreien. Das könnte durch ein neuartiges Regulierungspaket geschehen. Aber da sind die Fachleute gefragt, hierzu vernünftige Vorschläge zu machen.

Richtig ist auch, dass in der Eurozone die unsicheren Kantonisten zur Brust genommen werden müssen - es geht nicht, dass ein Land auf Kosten der anderen ständig leistungslose Zusatzeinkommen erzielt!

Gruß Wello

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RE: Europrobleme?

#17 von delta , 14.05.2010 20:25

Hier wäre noch zu erwähnen, das auch bereits Leerverkäufe auf Gold und Silber
und änliche Produkte stattfinden. Auch hier wird bald die Spekulationblase platzen.
Die Realwirtschaft kann nur so lange real wirtschaften wie Geld gegen Ware fliest,
ansonsten ist sie auch bald am Ende.
Eine entkopplung der Realwirtschaft und Jongleuren kann nur gelingen, wenn man
zum beispiel Leerverkäufe verbietet.
Solange aber die Regierenden käuflich sind, wird dies nicht gelingen.
Es gibt keinen Staat, wo Regierende nicht käuflich sind. Wer ernsthaft behauptet das
dies nicht stimmt, hat keine Ahnung von Politik und wirtschaft.


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RE: Europrobleme?

#18 von Kehrwoche , 14.05.2010 20:29

Hinter den Kulissen wird schon eifrig gesägt am Ast der stabilen und harten Währung Euro. Die Zahl derer, die die gigantischen Staatsverschuldungen der Eu-Staaten durch eine höhere Inflationsrate langsam wieder auffressen lassen wollen, nimmt stetig zu.


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RE: Europrobleme?

#19 von WELLO , 14.05.2010 21:18

Zitat von delta

Die Realwirtschaft kann nur so lange real wirtschaften wie Geld gegen Ware fließt, ansonsten ist sie auch bald am Ende.


Stimmt! Und daher muss sichergestellt werden, dass dieser Sektor weiterhin funktionieren kann, ohne dass er vom Finanzblasensektor gestört wird.
Dabei sollten die Politiker schon mitmachen - auch für die würde es sich nicht lohnen, wenn sich ihr Schmiergeld in Luft auflöst... Also müsste eigentlich der "Real-Euro" vom "Finanzblasen - Euro" getrennt werden! Und das geht nur durch eine Art chirurgischen Einschnitt, d. h. durch ganz spezielle Regulierungen und Verbot bestimmter "Finanzprodukte".

Gruß Wello

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RE: Europrobleme?

#20 von delta , 15.05.2010 16:03

Da werden wir wohl kein Glück haben, weil der Staat nichts anderes tut im grunde,
nämlich Geld für etwas nehmen was dem eigentlich Sinn wiederspricht.
Denken wir nur mal an die Öko Steuer, oder das Steuer auf Steuer erhoben.


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RE: Europrobleme?

#21 von mutterheimat , 15.05.2010 16:51

http://wirtschaft.t-online.de/trichet-fo..._41694032/index.
http://www.bild.de/BILD/politik/wirtscha...ark-wieder.html
Was ist dann wohl noch zu sagen. Wir werden zahlen, und nochmals zahlen, bis uns der Nabel glänzt.

 
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RE: Europrobleme?

#22 von joesachse , 15.05.2010 17:59

Zitat von mutterheimat
Wir werden zahlen, und nochmals zahlen, bis uns der Nabel glänzt.


Diese Aussage habe ich ich so in den von dir verlinkten Artikeln nicht gefunden.
Der Artikel in BILD zur DM hat mich sogar überrascht, weil einigermaßen sachlich. Als ich dann ein paar Links weiter geklickt habe, wurde Bild schon wieder skurril. Erst machen sie ihren Lesern Angst, dann lassen Sie eine Umfrage machen, die die Angst der Leute bestätigt und nehmen das Ergebnis dieser Umfrage als Beweis für die Richtigkeit ihrer Angstmache. Geniale Manipulation, oder wie delta sagen würde: "Bild schafft Tatsachen!"

Zurück zum Thema, ich denke, Wello hat völlig recht: Eine Regulation der Finanzmärkte, die sich inzwischen weitestgehend von den realen Märkten und der realen Wirtschaft entfernt haben, würde schnell die Kuh von Eis holen. Und dazu hätte die Eurozone durchaus Macht und Möglichkeiten. Dies ist eine echte Herausforderung für die Politiker in Brüssel.

Gruß
JoeSachse


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RE: Europrobleme?

#23 von delta , 15.05.2010 18:13

Joe lege mir nicht was im Mund was ich so nicht gesagt habe,
du magst das auch nicht.
Und was deine Meinungs-Manipulation betrifft, sind die Regierenden
Meister darin. Tatsache ist doch wohl, das wir nur noch zwischen
Pest und Colera wählen können, falls er überhaupt wählen kann und
konnte der Bürger.
Die Frage ist doch, was will die EU wirklich. Ist sie wirklich an
eine Regulierung der Märkte interresiert.
In Brüssel hat man verlautaren lassen, an Deutschland lege es das die
Wirtschaft wieder ins rollen kommen mit der begründung das wir ja
Vize-Export-Weltmeister sind.
Mit anderen Worten wir sollen die Kohlen aus dem Feuer holen, weil die
anderen 26 mitgleidländer sich nicht die finger verbrennen wollen,
wenn es schief geht. dann hat man das passende Bauernopfer wenigstens
für das scheitern schon mal ausgemacht.


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RE: Europrobleme?

#24 von joesachse , 15.05.2010 19:39

Zitat von delta
Joe lege mir nicht was im Mund was ich so nicht gesagt habe,
du magst das auch nicht.
Und was deine Meinungs-Manipulation betrifft, sind die Regierenden
Meister darin. Tatsache ist doch wohl, das wir nur noch zwischen
Pest und Colera wählen können, falls er überhaupt wählen kann und
konnte der Bürger.


Schon wieder stellt du eigene Behauptungen als Tatsache dar, das sind die Parallelen zur BILD, die ich meine. Ich lege Dir nix in den Mund...

Zitat von delta
In Brüssel hat man verlautaren lassen, an Deutschland lege es das die
Wirtschaft wieder ins rollen kommen mit der begründung das wir ja
Vize-Export-Weltmeister sind.
Mit anderen Worten wir sollen die Kohlen aus dem Feuer holen, weil die
anderen 26 mitgleidländer sich nicht die finger verbrennen wollen,
wenn es schief geht. dann hat man das passende Bauernopfer wenigstens
für das scheitern schon mal ausgemacht.


Auch wieder eine sehr freie Interpretation deinerseits. Dass Deutschland als wirtschaftlich stärkstes Land der EU eine herausragende Rolle spielte, spielt und auch in Zukunft spielen muss, ist für mich völlig klar, da begrüße ich die offenen Worte Trichets.
Aber es ist auch klar, dass die anderen Länder ebenfalls mitziehen müssen, sonst hat die EU da keine Chance. Deine Meinung mit "Finger verbrennen " und "Bauernopfer" halte ich für unsinnig. (Das soll keine Beleidigung sein, sondern nur eine Meinung über deine Äußerungen, nicht über dich).

Gruß
JoeSachse


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RE: Europrobleme?

#25 von delta , 15.05.2010 20:00

Warten wir es ab.
ich kann mich erinnern, das ich schon vor langer zeit schrieb,
das die EU und die Globalisierung ins schleudern kommt, ich hab
recht behalten bis jetzt. das reicht mir.
Und ich denke das wir auch sehr lange auf niedrigen Niveau weiter
machen werden in Form einer Weichwährung.
Was hast du gegen Interpretationen, macht das die Regierung Merkel
nicht schon seit Jahren nach dem Motte, geht das nicht, machen wir was
anders. Eine Zielrichtung ist nicht zu erkennen.
Warum muß oder sollte Deutschland die Vorreiterolle spielen, ich sehe
nicht wirklich einen Vorteil. Überschüsse landen regelmäßig im EU Topf
statt in den Schlaglöchern der Deutschen Straßen und den Bildungwesen.
Wir bauen Schulen in Afganistan und hier verotten dieselben.
Sind das auch keine Tatsachen, sind das auch Hirngespinste,
Sorry joe langsam frag ich mich welcher manipulation du aufgesessen bist.


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RE: Europrobleme?

#26 von mutterheimat , 15.05.2010 21:19

Ich glaube, es wird etwas verkannt. Wenn die EU nur 2 max. 3 Lokomotiven hat, und der Rest sind alles Anhänger, welche diesen Loks permanent in Kreuz fallen, ergibt sich die Frage, können es diese Lok-Staaten dann überhaupt schaffen, den Zug zu ziehen. Die Sache mit dem Bauernopfer ist gar nicht so weit hergeholt. Wenn bekannt ist, das einer, oder 2 mit Vorliebe den Deppen spielen, können doch alle anderen den Spielzeug-Kasper weitermachen. Der/Die Papa/s werden es schon richten, (da gibt es ein Lied von Peter Alexander). Dr. Stoiber hatte absolut Recht, wie heute in der Bildzeitung steht. Damals hat man ihn ausgelacht, als er von knallharten Bandagen sprach. Sprich den Fußtritt, (Ausschluß aus der Eurozone). Allerdings sehe ich es auch so, wie es drin steht in der Bild. Sollte die D Mark wiederkommen, (die Möglichkeit ist definitiv nicht aus der Welt), wird sie dermaßen hart, das alle andern, in Europa, nur noch diese Fahne heben können . Dann zerfällt der Laden. Ob das gut ist, weiß ich nicht. Welche Wirkung das langfristig hätte , wage ich nicht zu sagen. Aber, werter Joe Sachse, durchmarschiert ist das Problem noch lange nicht. Und Allan Greenspan hatte nie viele Fehler in seinen Prognosen. Ob es also ein Fehler war, wird die nächste Geschichte zeigen. Ich wage mal zu sagen, schafft es der Euro nicht und die Eurozone, den Laden auf Kurs zu bringen, innerhalb der nächsten Zeit, (maximal 1-2 Jahre), dann gehen wir alle baden. Ich habe absichtlich die Gänsefüsse weggelassen, weil sich daran jemand, bestimmtes, hier, stört. Wir werden also schon bald sehen, oder besser gesagt zu spüren bekommen, wie es weitergeht zum Thema Steuern und gerade stehen für die Schulden der anderen. Wir sind ja auch der Papa.

 
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RE: Europrobleme?

#27 von Minimal , 15.05.2010 22:39

Mutterheimat: es ist mir sofort aufgefallen Gänsefüßchen brauchst du in der Tat nur setzen, wenn das weglassen zu Mißverständnissen führen würde. "Etwas geht baden" ist eine bekannte Redewendung. Jeder deutsche Muttersprachler würde bei der Redewendung nicht annehmen, daß du uns in den Wannsee einladen möchtest

Zum Thema fällt mir nur eines ein: es gibt zu viele Meinungen über die Zukunft der EU. Die einen sollen/wollen abwiegeln, die anderen wollen verkaufen, die nächsten sind der Wahrheit vielleicht am nächsten, werden aber nicht gehört... Es ist fast so spannend wie 1989 in der DDR. Das doofe ist nur: jedem ist klar, daß alles im Prinzip nur schlechter werden kann. Deswegen ist nach wie vor mein Rat: legt euer Geld gut an und laßt es nicht auf reinen Zinskonten versauern.


Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele

 
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RE: Europrobleme?

#28 von delta , 16.05.2010 10:14

ja, ja
die lieben sogenannten Fachleute die alle samt eine menge Geld verdienen und
Weisheiten von geben die auch aus einer Glaskugel stammen könnten.
Wie soll man Geld anlegen was man nicht hat und wie viel darf es den sein.
100, 1000, 10.000, 100.000 Tausend das es am Ende eines Arbeitslebens reicht
und die Inflationäre Preistreiberei nicht vorher alles auffriest. Wie ich an andere
stelle schon sagte, wo soll all das viele Gold zum beispiel herkommen, was jeder
kaufen soll. Glaubt wirklich jemand das die Banken tonnen von Gold in Ihren Safe liegen
haben. Mitnichten ist dies der fall. man kriegt lediglich einen Wisch wo drauf steht
wie viel Geld man berappt hat für eine gewisse Menge.
Wo Aktien und Zinspapiere enden haben wir ja jetzt Handfest erlebt. Auch Lenbensversicherer
haben die Erträge gewaltig nach unten geschraubt um die Haifische im Finanzwesen Satt
zu bekommen.
Falls es noch nicht überall angekommen ist, Gold kann man nicht fressen. Am ende wirdes nicht
reichen für alle, obwohl jeder dafür gezahlt hat.


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RE: Europrobleme?

#29 von mutterheimat , 16.05.2010 10:33

Gold ist die älteste Währung der Welt und hat, bis zum heutigen Tag, noch jeder anderen Währung in den Allerwertesten getreten. Essen kann man es nicht, aber man kann über einen Umweg damit bezahlen. Man soll sich doch mal den Begriff Fort Knox in Erinnerung bringen und was sich dort, außer der US Armee, noch befindet. Wenn ich recht informiert bin, so ist es noch gar nicht lange her, da war Gold noch die Deckungsvariante für eine jede Währung. Ich stehe nach wie vor zur Aussage, das der Euro eine extrem schwere Zeit mitmacht und deren Ausgang noch lange nicht gegessen ist und offen in der Endkonsequenz. Wie würde es wohl aussehen, wenn er verliert? Wer kann eine solche Vorhersage treffen? Abgesehen, von der Härte der D Mark, wenn sie wieder da wäre. Wie sieht dann der Laden aus? Womit genau ist zu rechnen? Besteht die Möglichkeit, das die Währung auf die Golddeckung zurückfällt? So wie seit der Erfindung der Währungen. Auf jeden Fall ist es eine interessante und spannende Zeit, wie Minimal schon schrieb. Aber ob sie sich zum Krimi, oder zum Drama, oder zum Lustspiel ausweitet, ist nicht sicher. Bis jetzt tendiert sie zwischen Krimi und Drama. Wobei das Drama bereits den ersten Kampf gewonnen hat, (siehe Goldpreis).

 
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RE: Europrobleme?

#30 von DeutschLehrer , 16.05.2010 10:42

Zitat
es gibt zu viele Meinungen über die Zukunft der EU

Deshalb enthalte ich mich hier auch.

Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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